Wie zu oft hockte ich gelangweilt im
Gemeinschaftsraum von Flamel und arbeitete an meinem Vortrag für Pflege magischer Geschöpfe. Eigentlich liebte ich dieses Fach über alles, aber nur mit Professor Hagrid . Doch leider ist Professor
Hagrid im Urlaub und Professor Raue-Pritsche unterrichtet das Fach vorüber gehend und sie stellte uns oft in meinen Augen eher
langweilige Geschöpfe vor und gab uns immer eine Unmenge an
Hausaufgaben auf. Letzte Stunde hatten wir das Thema Aschwinderin gehabt. Da Professor Raue-Pritsche während des Unterrichtes ein Gespräch mit McGonagall führen musste, gab sie uns für die Stunde und als Hausaufgabe den Auftrag, eine Kurzbeschreibung zur Aschwinderin zu erstellen. Gelangweilt und ohne Motivation hockte ich nun im Sessel neben den Kamin, die Beine zu einem Schneidersitz geformt und in der Mitte ein Buch mit ein paar nützlichen Informationen über dieses Tierwesen. Mit krackeliger Schrift notierte ich auf mein Pergament: „Die Aschwinderin lebt nur eine Stunde und sucht sich in der Zeit einen dunklen und abgeschiedenen Ort an dem sie ihre Eier legen kann. Die Eier der Aschwinderin strahlen enorme Hitze ab und können nach einigen Minuten ein Haus in Brand setzen“.
Bei den Worten „in Brand setzen“ stockte ich kurz.
„Unglaublich, dass ein kleines Vieh, welches nur eine Stunde lebt, so ein großen Schaden anrichten kann“, murmelte ich.
„Ja so kurze Lebensdauern und doch sehr gefährlich“, grinste jemand von hinten. Ich zuckte kurz zusammen und drehte mich um. Sophia White stand neben mir und grinste mich von oben herab an.
„Naja das Wesen allein ist nicht gefährlich nur....“, ich stockte und sah mir die Skizze der Aschwinderin im Buch an.
„Nur das was sie hinterlässt ist sehr gefährlich“, beendet Sophia den Satz und ich nickte.
„Aber wie gut, dass dieses Tierwesen existiert“, fuhr sie fort und ich sah sie schockiert an.
„Was soll daran gut sein. Die Eier von der sind echt gefährlich. Wenn eine Aschwinderin mitten in der Nacht ensteht und dann ihre Eier ablegt und alles schläft“, fuhr ich sie an und mir lief es bei dem Gedanken kalt über den Rücken, doch sie erwiderte, „Aber ohne die Eier könnte man kein Liebestrank erstellen“.
Da war was wahres dran. Ich las den Text weiter und stellte fest, dass die Aschwinderin-Eier eine wichtige Zutat für Liebestränke waren und auch gegen Schüttelfrost und Wechselfieber halfen, wenn man sie Schockgefroren zu sich nahm.
Ich kritzelte schnell die restlichen Informationen aufs Pergament,
rollte diese zusammen, packte das Buch und meine restlichen
Schulsachen in die Tasche und ging mit Sophia hoch Richtung
Mädchenschlafsaal.
Am nächsten Morgen wachte ich mit
trockenem Mund auf. Im Mädchenschlafsaal der Flamels war es ziemlich schwül. Ich öffnete das Fenster, um zu lüften. Ich hatte
wahnsinnigen Durst und meine Flasche neben meinem Bett war total leer. Mit nacktem Füßen stieg ich die Treppe zum Gemeinschaftsraum herunter. Zu meiner großen Verwunderung war das Feuer im Kamin noch an.
„Komisch normalerweise ist es doch
immer aus, wenn ich morgens runter gehe“, murmelte ich. Irgendwie war es in diesem Zimmer auch ziemlich heiß. Hier herrschte eine
enorme Hitze. Da stimmte doch was nicht! Es ist tiefster Winter,
wieso ist es dann trotzdem so extrem warm hier drin. Schnell holte ich Sophia aus dem Bett und sie sah sich die Situation genauer an.
Dann plötzlich fing sie an zu schreien und zeigte auf eine
fahlgraue, dünne Schlange mit glühend roten Augen direkt neben den Sesseln vor dem Kamin. Sie schlängelte sich langsam auf uns zu. Sophia holte schnell ein Kerzenständer, um die Schlange zu
erschlagen, falls sie zu nah kommen würde. Mir klappte der Mund auf, als ich dieses Geschöpf sah und bevor ich ein Schritt auf dieses Wesen zu machte zerfiel es zu Asche.
„Verdammt das war....“, mir blieb ein Kloß im Hals stecken und ich sah meine Freundin mit entsetzen Blick an.
„Du holst Nerja und ich schmeisse Fealin aus dem Bett. Wir müssen diese Eier finden oder der Flamel-Gemeinschaftsraum geht in Flammen auf“, befahl ich Sophia und ich rannte Richtung Fealins Büro. Wie eine Blöde klopfte ich an ihr Büro und betete, dass sie da war. Niemand antwortet.
„So ein Mist!“, fluchte ich und rannte durch die Korridore bis ich mit Professor Bhaal, den Ehemann von Fealin zusammen stieß.
„Miss Fumiko was machen sie hier so
früh in den Korrdidoren und warum sind sie noch im Schlafanzug?“, fragte Bhaal und hob die Augenbrauen.
„Ich erkläre es ihnen später. Haben sie Fealin gesehen?“, entgegnete ich ihm hastig.
„Ja sie ist im Pokalzimmer, um sich den Schaden anzusehen, weil gestern...“
„Danke“, unterbrach ich ihn und lief einen Geheimgang hindurch der direkt zum Pokalzimmer führte.
Von hinten sah ich die Schulleiterin und stürzte auf sie zu
„Professor Professor sie müssen mir
helfen. Etwas schlimmes ist passiert. In ein paar Minuten wir der
Gemeinschaftsraum der Flamels in Brand stehen, wenn wir diese Dinger
nicht bald finden“, sprudelte ich hervor.
„Nun mal halb lang Kari. Komm erstmal
runter. Du bist ja total neben dem Wind“, versuchte Fealin mich zu
beruhigen, doch dies war sinnlos. Jede Minute ist kostbar.
„Nein nein es ist..... der Kamin im
Gemeinschaftsraum war die ganze Nacht an gewesen. Durch das magische
Feuer ist eine Aschwinderin entstanden und die hat irgendwo ihre Eier abgelegt. Im Gemeinschaftsraum ist schon eine enorme Hitze, wenn wir die nicht finden, steht Flamels Gemächer in Flammen“, rief ich in blanker Panik und aus Fealins Gesicht wisch die Farbe weg. Sie packte mich an der Hand und zog mich Richtung Flamels Gemächer. Dabei fragte sie mich: „Wo habt ihr die Schlange entdeckt?“
„An einem der Sessel in der Nähe des
Kamins. Als ich auf sie zu lief, verfiel sie zu Staub“, schilderte
ich ihr.
„Verdammt, dann sind diese Eier schon
mindestens eine viertel Stunde irgendwo im Gemeinschaftsraum“,
fluchte die Schulleiterin und lief noch schneller.
Am Gemeinschaftsraum angelangt begegnete uns ein blankes Chaos. Alle Schüler ab der fünften Klasse hatten mit Sophia und Nerja Möbel, Teppiche, Bücher und andere Sachen in Sicherheit getan, damit sie nicht im Brand aufgehen. Die Hitze, die mir entgegen kam, warf mich fast um. Es war mindestens
schon so warm wie einem Backofen. Nerja hatte die Fenster und Türen geöffnet, damit es sich etwas abkühlte. Überall verwendeten Schüler von 15 Jahren Gefrierzauber an den Wänden und Böden, damit die Temperatur noch konstant blieb, während der Rest der Flamel-Schüler nach diesen Eiern suchten. Als ich durch den Raum ging lenkte mich eine Spur aus Asche von der Suche ab. Sie ging von dem Kamin über den ganzen Raum bis hin zu einer Nische, wo sich das Wappen der Flamels befand. Zügig lief ich darauf zu. Dort entdeckte ich glühende oval förmige Steine, die eine enorme Hitze ausstrahlten.
„Ich habe sie gefunden!“, brüllte ich und Fealin und der Rest lief auf mich zu und nahmen diese komischen Teile genauer in Augenschein. Die Schulleiterin zückte den Zauberstab und murmelt: „Aus dem Weg Kari. Die müssen gleich eingefroren werden“. Ich ging einige Schritte zurück und sie fror die Eier zusammen mit Nerja ein. Alle Schüler schauten auf, als die
zwei Schulleiterinnen die schockgefrorenen Eier zeigten, die für dasganze Chaos verantwortlich waren. Erleichtert stellten die Schülerdie Möbel wieder zurück. Ein Paar gingen wieder in ihre Betten, um weiter zu schlafen, Andere machten sich für den Unterricht fertig. Sophia und ich holten unsere Schultaschen. Ich kramte ein Gefäß aus meiner Tasche und sammelte die Überreste der Aschwinderin ein.
„Das könnte ich für heute in Pflege magische Geschöpfe gut gebrauchen. Ich präsentiere die Überreste von der Aschwinderin in Hogwarts“, lachte ich und hielt das Gefäß mit dem Staub triumphierend hoch, während Sophia sich vor Lachen krümmte.